Langzeitstudie zur gerichtlichen Mediation

24.10.2016

Ein Forscherteam an der Universität Vechta hat in einer Langzeitstudie die Zusammenhänge zwischen Merkmalen der Parteien, Eigenschaften der Mediatoren, Verfahrensweisen, Ergebnissen und Nachhaltigkeit der Mediation anhand von 303 Verfahren untersucht, die in den Jahren 2010 – 2013 am Amts- und am Landgericht Kiel durchgeführt wurden, und dabei signifikante Korrelationen gefunden. Aus den Ergebnissen wird u.a. die Folgerung gezogen, dass im Rahmen der Aus-und Weiterbildung von Mediatoren noch mehr Wert auf Training, Selbsterfahrung und Supervision gelegt werden sollte. Zur Optimierung der Prozessqualitäten sollten zu Beginn die relevanten Merkmale der beteiligten Personen und Systeme sowie ihre Systemkontexte, Beziehungen und Konflikte systematisch geklärt werden. Im Rahmen des Verfahrens wäre besonders zu achten auf verständnisvolle Kommunikation und gegenseitige, nicht an Bedingungen geknüpfte Wertschätzung aller Verfahrensbeteiligten, umfassende Klärung aller mit den Konflikten zusammenhängenden Fragen sowie Allparteilichkeit und Abstinenz des Mediators. Zur Optimierung von Ergebnisqualität und Nachhaltigkeit sollten Vereinbarungen genügend operationalisiert und die Schritte sowie die Qualitätskriterien der Umsetzung konkret festgehalten werden. Zur studie „Kaiser et al., Wirkfaktoren für Qualität und Nachhaltigkeit von Mediation“.